Wenn Sichtbarkeit zur Lotterie wird
Weißt du, was richtig weh tut? Wenn du jeden Tag Content erstellst, mit Herz, Hirn und Haltung – und plötzlich merkst: Du wirst nicht mehr ausgepielt.
Nicht, weil du schlechter geworden bist.
Nicht, weil dein Content irrelevant wäre.
Sondern, weil du offenbar im Schatten stehst. Im Shadowban.
Ich poste regelmäßig. Ich kommentiere täglich. Ich liefere Inhalte, die Menschen bewegen – seit Jahren.
Ich zeige mich. Ich investiere Zeit, Kreativität, Know-how.
Und was bekomme ich? Einen Einbruch meiner LinkedIn-Reichweite von über 200.000 auf knapp über 3.000 Impressions.
Das ist kein „Durchhänger“.
Das ist ein Sichtbarkeitsverlust ohne Vorwarnung, ohne Erklärung.
Und ich bin nicht allein.
Was viele nicht wissen:
Plattformen wie LinkedIn oder Instagram arbeiten mit Algorithmen, die deine Inhalte nicht objektiv nach Qualität bewerten,
sondern nach undurchsichtigen Signalen wie Engagement, Frische, „Kontoaktivität“ – und manchmal einfach nur:
Weil du schon zu lange dabei bist.
Willkommen im Zeitalter der Algorithmus-Willkür.
Willkommen im Shadowban.
Ich schreibe diesen Beitrag,
weil ich das nicht mehr hinnehme.
Weil es absurd ist, dass loyaler, konstanter Content abgestraft wird,
während neue Accounts gefeiert werden – ganz gleich, was sie posten.
Wenn Social Media heute eines ist, dann das:
eine Plattform für Reichweitenlotterie.
Und das ist toxisch – für Creator, Marken, und jede Form von authentischer Sichtbarkeit.
Was ist ein Shadowban – und warum redet kaum jemand darüber?
Ein Shadowban ist die wohl perfideste Art der Unsichtbarmachung auf Social Media.
Du wirst nicht gesperrt. Es gibt keine Warnung, keine Mitteilung.
Du darfst weiter posten, liken, kommentieren. Alles scheint normal.
Aber deine Inhalte werden plötzlich kaum noch ausgespielt.
Das nennt man auch: Schattenbann.
Und es fühlt sich an wie ein Schlag ins Gesicht für alle, die täglich ihr Bestes geben.
Was genau passiert beim Shadowban?
Die Plattform – z. B. LinkedIn oder Instagram – schränkt deine Sichtbarkeit algorithmisch ein.
Das bedeutet:
- Deine Beiträge erscheinen seltener im Feed deiner Follower
- Du wirst kaum noch über Hashtags oder die Startseite entdeckt
- Deine Inhalte erhalten dramatisch weniger Reichweite – obwohl du konstant postest
- Kommentare oder Likes bleiben aus, weil dein Post gar nicht mehr „gesehen“ wird
Und nein – es hat oft nichts mit der Qualität deines Contents zu tun.
Sondern mit Algorithmen, die nach willkürlichen Kriterien entscheiden, wer sichtbar bleibt – und wer nicht.
Typische Symptome eines Shadowbans:
- Deine Impressions brechen plötzlich ein (nicht langsam – sondern steil)
- Beiträge, die früher 10.000+ Reichweite hatten, dümpeln plötzlich bei 300–400
- Deine Interaktionsrate sinkt – obwohl du nichts an deinem Content verändert hast
- Selbst treue Follower:innen sehen deine Beiträge nicht mehr
- Du bekommst Nachrichten wie: „Hey, ich seh dich gar nicht mehr in meinem Feed“
Warum redet niemand offen darüber?
Weil es von den Plattformen nicht offiziell kommuniziert wird.
Es gibt keine Transparenz, keine Benachrichtigung, kein Supportticket, das du öffnen kannst.
Du weißt nicht mal, ob du wirklich betroffen bist – oder es dir nur einbildest.
Und genau das ist das perfide daran.
Ein Shadowban lässt dich zweifeln.
An deinem Content. An deinem Stil. An dir selbst.
Und wer spricht schon gerne öffentlich darüber, dass er „nicht mehr performt“?
Gerade auf Plattformen wie LinkedIn, wo sich alles um Sichtbarkeit und Erfolg dreht?
Die Folge: Schweigen.
Dabei betrifft es unzählige Creator – gerade die, die konstant und strategisch arbeiten.
Mein Ziel mit diesem Beitrag:
Ich will aufklären, benennen, sichtbar machen.
Weil wir nur etwas ändern können, wenn wir es auch beim Namen nennen:
Shadowban ist real – und er zerstört nicht nur Reichweite, sondern Vertrauen.
Warum machen die Algorithmen das überhaupt?
Die einfache Antwort lautet:
Weil sie es können.
Die ehrliche Antwort?
Weil es für die Plattformen strategisch und wirtschaftlich sinnvoll ist.
Algorithmen optimieren nicht für dich – sondern für sich selbst.
Ob LinkedIn, Instagram oder TikTok:
Die Plattform entscheidet, wer gesehen wird – und wer nicht.
Und das Ziel dahinter ist immer das Gleiche:
- Mehr Verweildauer
- Mehr Interaktionen
- Mehr gesammelte Daten
- Mehr Werbeeinnahmen
Dazu werden Algorithmen nicht „fair“, sondern verhaltenspsychologisch trainiert.
Das bedeutet: Sie verstärken, was kurzfristig klickt – nicht, was langfristig wertvoll ist.
Das System ist bewusst manipulativ
Laut einer Harvard-Studie von 2020¹ sind Social-Media-Algorithmen darauf trainiert, emotionale Reaktionen zu provozieren, um Nutzer:innen länger auf der Plattform zu halten.
Und eine MIT-Untersuchung von 2021² zeigt, dass Inhalte mit klarer emotionaler Polarisierung – Wut, Empörung, Euphorie – doppelt so schnell verbreitet werden wie sachliche Beiträge.
Was bedeutet das für Creator?
- Wer reflektiert, statt zu schocken, wird seltener ausgespielt.
- Wer langfristig gute Inhalte liefert, aber keine kurzfristige Aufregung erzeugt, wird systematisch benachteiligt.
- Und wer zu gut funktioniert – ohne Werbebudget – wird ausgebremst, damit er irgendwann doch zahlt.
Die Taktik dahinter: Locken, belohnen, bremsen
- Anfüttern: Neue Accounts bekommen einen künstlichen Reichweiten-Push, um Motivation zu erzeugen.
- Abwürgen: Sobald du „drin“ bist, wird die Sichtbarkeit gedrosselt – ohne Erklärung.
- Zappeln lassen: Du optimierst, investierst mehr Zeit, wirst unruhig. Genau das will die Plattform: Aktivität + emotionale Abhängigkeit.
Das ist kein Zufall. Das ist Verhaltensdesign auf psychologischer Basis.
Shadowban ist die Spitze des Eisbergs
Besonders gefährlich wird es, wenn du plötzlich gar nicht mehr ausgespielt wirst – obwohl du nichts falsch gemacht hast.
Das nennt man Shadowban. Und es trifft überdurchschnittlich oft:
- erfahrene Accounts
- Creator mit stabilem Content-Output
- Marken mit starker organischer Reichweite – ohne Werbebudget
Warum? Weil sie nicht „neu genug“ sind. Und nicht „zahm genug“.
Weil sie gelernt haben, unabhängig zu funktionieren.
Und das passt nicht ins System.
Plattformen wie LinkedIn tun gern so, als wäre Sichtbarkeit eine Frage von „gutem Content“.
Aber in Wahrheit ist Sichtbarkeit eine Frage der Passung zum Plattforminteresse.
Und wer nicht reinpasst, wird ausgeblendet.
Das ist kein Drama.
Das ist ein strukturelles Problem.
Und die wissenschaftliche Forschung bestätigt längst, was viele Creator:innen täglich erleben: Sichtbarkeit ist keine Frage der Qualität, sondern der algorithmischen Passung. Wer das vertiefen will, dem empfehle ich die Lektüre der Studie „Algorithmic Regimes“ (Amsterdam University Press, 2024). Dort wird genau analysiert, wie Algorithmen Macht über Sichtbarkeit gewinnen – und wie gefährlich diese Intransparenz für demokratische Teilhabe ist.
LinkedIn & Co: Ausgebremst. Google: Belohnt. Warum sich faire Sichtbarkeit so anfühlt.
Es ist nicht so, dass mein Content nicht funktioniert.
Ich hab den direkten Vergleich – und der ist brutal ehrlich.
Auf LinkedIn:
- Ich poste täglich – manchmal sogar mehrmals.
- Ich kommentiere 15–20 Mal am Tag – jede Woche über 100 Interaktionen.
- Ich nutze alle Formate: Slides, Videos, Texte, Karussells, Reels.
- Ich biete tiefgründige Inhalte: Verkaufspsychologie, Branding, Archetypen, echte Storys.
Und was passiert?
Meine Reichweite bricht um über 90 % ein.
Von 208.000 Impressions auf 2.900 – innerhalb weniger Wochen.
Trotz gesteigerter Aktivität. Trotz hoher Qualität.
Das nennt man nicht „Performance-Schwäche“.
Das nennt man: Shadowban.
Ich habe nichts an meiner Strategie verändert.
Der Algorithmus hat sich verändert – und ich wurde zur Nebensache.
Und auf Google?
Ganz anders. Kein Druck. Keine künstliche Aussteuerung. Keine „Verhaltensdressur“.
Einfach: guter Content = gutes Ranking.
- In den letzten 28 Tagen:
📈 296.069 Impressionen monatlich über die Google-Suche
👥 6.133 Klicks auf meine Inhalte, monatlich oft mehr
📊 Kontinuierliches, organisches Wachstum – ganz ohne tägliches Tanzen vor dem Algorithmus
Google belohnt mich für Substanz. Für Kontinuität. Für Qualität.
Nicht für Show. Nicht für Clickbait. Nicht für kurzfristige Aufregung. Und das ist der entscheidende Unterschied:
Bei Google wachse ich langfristig – bei LinkedIn kämpfe ich täglich ums Überleben.
Das frustriert. Und es macht wütend.
Denn ich bin keine Anfängerin.
Ich bin seit den 90ern im Digital Business.
Ich habe Medienkonzerne beraten, Plattformen mit aufgebaut, Marken entwickelt, die Digital Coach Academy gegründet.
Ich bin Creatorin der ersten Stunde.
Und jetzt soll ich mich neben ein paar KI-generierte Glücksmantras auf Neu-Accounts stellen, während meine Inhalte ins Nirvana rauschen?
Nein. Einfach nein.
Ich habe kein Problem mit neuen Stimmen.
Aber ich habe ein Problem damit, dass langjährige Creator:innen systematisch abgewertet werden.
Das ist nicht nur unfair.
Das ist markenschädlich.
Und es zerstört das Vertrauen in Plattformen, die sich Authentizität im Branding auf die Fahne schreiben – und sie im Schatten verschwinden lassen.
Wie funktionieren Social-Media-Algorithmen wirklich?
Wer heute auf Social Media sichtbar sein will, muss wissen:
- Deine Reichweite entscheidet kein Mensch.
- Sie wird von Maschinen entschieden – genauer gesagt: von Algorithmen.
Aber was bedeutet das eigentlich?
Die Grundlogik: Relevanz ≠ Qualität
Ein Algorithmus bewertet nicht, ob dein Inhalt gut ist.
Er bewertet, ob dein Inhalt engagiert wird – und zwar schnell. Und dies geht nur, wenn der Algorithmus überhaupt mal ausspielt. Da beißt sich die Katze in den Schwanz!
Das heißt:
- Wer sofort viele Likes, Kommentare oder Shares bekommt, wird weiter ausgespielt
- Wer nicht innerhalb der ersten Minuten „performt“, wird abgewertet
- Beiträge mit Emotion, Reizwörtern, Triggern bekommen häufig Priorität
Was dabei verloren geht?
Langfristiger Wert. Tiefe. Qualität.
Die wichtigsten Signale (vereinfacht erklärt):
- Verweildauer: Wie lange bleiben Nutzer:innen bei deinem Post?
- Interaktionen: Gibt es Kommentare, Likes, Shares?
- Schnelligkeit: Wie viele Reaktionen kommen in den ersten Minuten?
- Externe Links: Werden Nutzer:innen „weggeführt“ – dann wird dein Beitrag eher gedrosselt.
- Format & Frische: Neue oder trendige Formate werden bevorzugt (z. B. Reels)
Diese Signale werden mit Machine Learning trainiert – das heißt:
Der Algorithmus lernt ständig, was gerade „gut funktioniert“ – auch wenn es oberflächlicher Content ist.
Machine Learning & Signal-Training: Was da im Hintergrund wirklich passiert
Jede Plattform „füttert“ ihre Algorithmen mit Nutzerdaten:
Was wird geliked, wie schnell, von wem, zu welcher Uhrzeit, mit welchem Format?
Dadurch entstehen Muster – und du wirst kategorisiert.
Zum Beispiel als:
- „Engagierter Poster“
- „Nutzer mit geringer Reaktionsquote“
- „Externer Link-Nutzer“
- oder: „Altaccount mit abnehmender Reichweite“
Und wenn du einmal in einer negativ bewerteten Kategorie landest, ist es extrem schwer, da wieder rauszukommen.
Das nennen viele in der Creator-Szene inzwischen: „Signal Jail“ oder Soft-Shadowban.
Plattform vs. Creator: Zwei Ziele, ein Konflikt
- Du willst guten Content machen.
- Der Algorithmus will schnelle Reaktionen.
- Du willst deine Marke stärken.
- Der Algorithmus will Verweildauer & Werbeeinnahmen.
Das führt zwangsläufig zu einem Konflikt.
Und genau deshalb erleben so viele Creator:innen den Moment, wo sie sagen:
„Ich tue alles – und trotzdem werde ich nicht mehr gesehen.“
Warum gerade erfahrene Creator benachteiligt werden
Es klingt paradox – aber es ist Realität:
Je länger du dabei bist, desto unsichtbarer wirst du.
Gerade erfahrene Creator:innen, die über Jahre hinweg konstant Mehrwert liefern,
sind heute häufiger von Reichweitenverlusten und Shadowbans betroffen als neue Accounts.
Aber warum?
Der Hype um neue Accounts: Wachstumsillusion statt Substanz
Plattformen wie LinkedIn oder Instagram pushen neue Accounts absichtlich – nicht aus Nettigkeit, sondern aus Kalkül.
Ein neuer Account bekommt oft sofort hohe Sichtbarkeit:
- mehr Impressions
- mehr Likes
- mehr Reichweite
Warum? Damit der oder die Neue denkt: „Wow, das funktioniert ja total gut – ich bleib dran!“
Was nach organischem Wachstum aussieht, ist in Wahrheit eine Anfütterungsphase.
Eine Plattform-interne Wachstumsillusion.
Und währenddessen?
Schauen erfahrene Creator:innen zu – und wundern sich, warum ihre durchdachten Beiträge plötzlich kaum noch ausgespielt werden.
Der „Altaccount-Fluch“: Wenn Erfahrung zum Nachteil wird
Je länger du auf einer Plattform bist, desto mehr „Signale“ sammelst du.
Und das bedeutet leider nicht, dass du mehr Reichweite bekommst – sondern oft das Gegenteil:
- Deine Interaktionsraten werden über Jahre gegen dich gerechnet
- Du landest in einer Art „Reichweiten-Kategorie“
- Du wirst seltener getestet – weil „man dich schon kennt“
Und damit rutschst du in den sogenannten Altaccount-Fluch.
Dein Account ist „satt“, uninteressant für das Plattformziel „Wachstum“ – und wird algorithmisch ausgeklammert.
Klingt absurd? Ist aber Alltag für viele erfahrene Creator:innen.
Schattenseite des Creator-Systems: Wenn Authentizität zum Risiko wird
Die Ironie?
Je echter du bist, desto mehr riskierst du.
Denn:
- Authentische Beiträge performen oft langsamer – weil sie Raum zum Nachdenken lassen
- Tiefe Storys brauchen mehr als 2 Sekunden Aufmerksamkeit
- Komplexe Themen lösen weniger impulsive Reaktionen aus
Und was macht der Algorithmus damit?
Er stuft sie als „uninteressant“ ein.
So entsteht ein System, in dem:
- Laut > Klug ist
- Neu > Bewährt ist
- Show > Substanz ist
Und das ist der Punkt, an dem viele Creator:innen anfangen, sich zu verbiegen.
Nicht, weil sie es wollen – sondern weil sie sichtbar bleiben müssen.
Du willst dein wahres Ich zeigen?
Deine Geschichte teilen?
Menschen wirklich erreichen?
Dann pass auf:
Der Algorithmus könnte dich dafür bestrafen.
Und das Absurde ist: Selbst die offiziellen „Leistungswerte“ von LinkedIn sind oft ein schlechter Witz.
Mein SSI – also der Social Selling Index – war vor drei Jahren höher als heute.
Und weißt du was? Damals hab ich viel weniger gemacht.
Heute poste ich mehr, interagiere mehr, produziere strategischer – und werde trotzdem weniger gesehen. In meinem Beitrag: Social Selling auf LinkedIn findest du ein Screenshot aus dem Jahr 2021: Mein SSI lag damals bei 84 Punkten.
Und das, obwohl ich LinkedIn nur nebenbei bespielt hab.
Heute? 10-facher Aufwand, 90 % weniger Reichweite.
Das zeigt doch ganz deutlich:
Es liegt nicht an uns. Es liegt am System.
Wer sich ständig fragt: „Was mach ich falsch?“ – sollte sich stattdessen fragen:
„Was macht der Algorithmus mit uns?“
Der psychologische Effekt: Wenn gute Inhalte ins Nichts laufen
Es gibt kaum etwas Entmutigenderes, als einen Beitrag mit vollem Herzen zu schreiben – und dann dabei zuzusehen, wie er verpufft.
Keine Reaktion. Keine Rückmeldung. Keine Reichweite. Nicht, weil er schlecht war. Sondern weil ihn niemand gesehen hat.
Die emotionale Belastung durch Unsichtbarkeit
Wenn du Tag für Tag dein Wissen teilst, deine Geschichte offenlegst, Vertrauen in deine Community investierst – und dann nichts zurückkommt, dann trifft dich das nicht nur beruflich.
Es trifft dich emotional.
- Du beginnst zu zweifeln: „War das nicht gut genug?“
- Du hinterfragst deine Arbeit, deinen Stil, deine Stimme
- Du fühlst dich klein, egal wie groß deine Expertise eigentlich ist
Und das Absurde daran:
Du hast alles richtig gemacht.
Burnout, Selbstzweifel & das Gefühl von Ohnmacht
Diese stille Unsichtbarkeit ist ein schleichendes Gift:
Sie macht dich müde.
Sie raubt dir Motivation.
Sie isoliert dich in einem System, das dich ständig zum Vergleich zwingt.
Vor allem bei Personal Brands, Coaches, Berater:innen, Creator:innen trifft das ins Mark.
Denn unsere Arbeit IST unsere Persönlichkeit.
Wenn unsere Inhalte nicht gesehen werden, fühlen wir uns, als würden wir selbst nicht mehr gesehen.
Das führt zu:
- Creator-Burnout: Du bist erschöpft, obwohl du eigentlich liebst, was du tust
- Selbstzweifeln: Du beginnst, deine Qualität zu hinterfragen
- emotionaler Ohnmacht: Du spürst, dass du „etwas“ ändern musst – aber du weißt nicht was, weil der Algorithmus keine Logik mehr zeigt
Warum viele leise werden – obwohl sie Großes zu sagen hätten
Viele Creator:innen, die ich kenne,
sind irgendwann einfach still geworden.
Nicht, weil sie nichts mehr zu sagen hatten.
Sondern weil sie das Gefühl hatten, nicht mehr gehört zu werden.
Die Plattform gaukelt uns vor, dass Sichtbarkeit gerecht verteilt ist.
Aber die Realität ist:
Viele brillante Stimmen verschwinden leise – nicht wegen mangelndem Können, sondern wegen algorithmischer Willkür.
Und das dürfen wir nicht länger ignorieren.
Was das für Marken bedeutet
Für Einzelpersonen mag ein Shadowban frustrierend sein – für Marken kann er existenziell gefährlich werden.
Denn: Sichtbarkeit ist keine Spielerei.
Sie ist die Grundlage für Vertrauen, Wiedererkennung und Kaufentscheidungen.
Personal Branding unter algorithmischem Druck
Wer heute als Personenmarke sichtbar sein will,
muss sich auf Plattformen wie LinkedIn oder Instagram zeigen – mit Haltung, Konsistenz und Persönlichkeit.
Doch was passiert, wenn der Algorithmus die Sichtbarkeit abdreht?
- Deine Expertise wird nicht mehr wahrgenommen
- Deine Community sieht dich nicht mehr regelmäßig
- Deine Interaktion sinkt – obwohl du gleichbleibend Qualität lieferst
- Deine Glaubwürdigkeit wird untergraben
Und plötzlich wirkst du „unsichtbar“ – obwohl du präsent bist.
Das erzeugt einen massiven Druck.
Viele Marken fangen an, sich anzupassen:
- reißerischere Inhalte
- weichgespülte Aussagen
- Dauerpräsenz um jeden Preis
Was dabei verloren geht?
Die Authentizität. Die Tiefe. Die Marke selbst.
Sichtbarkeit ist keine Kür – sie ist die Voraussetzung für Relevanz
In einer digitalen Welt zählt nicht nur, was du machst – sondern ob es gesehen wird.
Und wenn du im Shadowban landest, verlierst du genau das, worauf deine Marke aufbaut:
- Wiedererkennung
- Vertrauen
- Top-of-Mind-Präsenz
Dabei geht’s nicht nur um Likes – sondern um digitale Dominanz.
Und die basiert auf Sichtbarkeit. Punkt.
Warum langfristige Positionierung durch Shadowbanning gefährdet wird
Markenbildung ist ein Prozess.
Sie braucht Zeit, Wiederholung, Präsenz, Konsistenz.
Aber wenn deine Inhalte kaum noch ausgespielt werden,
kannst du nicht wachsen –
nicht wirken –
nicht positionieren.
Der Algorithmus unterbricht deinen Markenaufbau – willkürlich.
Und das Schlimmste daran:
Du siehst es erst, wenn es zu spät ist.
Deshalb sage ich ganz klar:
Shadowbanning ist kein Randphänomen.
Es ist ein Business-Risiko.
Und es trifft nicht nur Influencer –
sondern alle, die digital sichtbar bleiben wollen.
Was du als Creator gegen Shadowban tun kannst
Okay, tief durchatmen.
Du bist nicht verrückt.
Du machst nichts falsch.
Du bist nur in einem System unterwegs, das nicht für dich gebaut wurde.
Aber du bist nicht machtlos.
Es gibt Wege, dem Shadowban-Wahnsinn etwas entgegenzusetzen – und dabei du selbst zu bleiben.
Schatten sichtbar machen: Offen reden & dokumentieren
Das Erste, was hilft?
Sprechen. Laut werden. Echt sein.
Erzähl, was du erlebst. Zeig deine Zahlen. Dokumentiere den Einbruch.
Nicht als Beschwerde – sondern als Zeichen für Transparenz.
Denn je mehr Creator:innen offen über Schattenbans sprechen,
desto weniger Macht hat das System, uns einzeln zu verunsichern.
Schreib Beiträge darüber (wie diesen hier).
Teile Vorher-Nachher-Statistiken.
Nutze Storys, Slides, Screenshots.
Du bist nicht allein. Aber du musst sichtbar machen, dass du gerade unsichtbar gemacht wirst.
Strategien gegen Algorithmus-Frust
Du kannst den Algorithmus nicht kontrollieren –
aber du kannst entscheiden, wie du mit ihm umgehst.
Hier ein paar Möglichkeiten, um dich selbst zu schützen:
- Pausen bewusst einbauen, statt dich kaputt zu posten
- Cross-Posting nutzen: Blog, Newsletter, Pinterest, Podcast – denk über den Tellerrand hinaus
- Content repurposen, um Aufwand zu minimieren und trotzdem präsent zu bleiben
- Direkte Kommunikation aufbauen: E-Mail-Listen, Broadcast-Channels, Telegram oder WhatsApp-Newsletter
Kurz gesagt:
Diversifiziere deine Sichtbarkeit.
Verlass dich nie auf eine Plattform allein – schon gar nicht auf die, die dich gerade ausbremst.
Community als Gegengewicht zur Plattformwillkür
Der stärkste Schutz gegen algorithmische Willkür ist: eine echte Community.
Menschen, die:
- dich regelmäßig suchen
- dich abonnieren, folgen, lesen – unabhängig vom Algorithmus
- dich weiterempfehlen
- dir Feedback geben
- dich auffangen, wenn der Schatten wieder zuschlägt
Investiere in Beziehungen, nicht nur in Reichweite.
Denn Reichweite kann verschwinden.
Verbindungen bleiben.
Und ganz ehrlich?
Wenn der Algorithmus dich „klein machen“ will –
dann bau etwas, das größer ist als der Algorithmus.
Dein eigenes System. Deine eigene Bewegung. Deine eigene Marke.
Mein Appell an LinkedIn & Co.
Liebe Plattformen, hört auf mit dem Theater! Das ist Diskriminierend.
Wir Creator:innen sind nicht eure Versuchskaninchen.
Wir sind die Basis eurer Plattform.
Ohne unsere Inhalte – keine Interaktionen.
Ohne unsere Reichweite – keine Verweildauer.
Ohne unsere Energie – keine Werbeeinnahmen.
Transparenz statt Trickkiste
Was wir brauchen, ist kein „Besser-Posten-Tutorial“ oder die nächste Gamification-Challenge.
Wir brauchen klare Ansagen:
- Wie funktioniert euer Algorithmus wirklich?
- Was wird wie gewichtet – und warum?
- Wie können wir nachvollziehen, wenn wir ausgebremst werden?
Solange ihr euch hinter „Machine Learning“ versteckt und Creator im Dunkeln tappen lasst,
entsteht kein Vertrauen – sondern Frust.
Fairness für alle – nicht nur für neue Accounts
Wir haben nichts gegen neue Stimmen.
Aber wir haben etwas dagegen, dass langjährige Creator:innen systematisch benachteiligt werden,
nur weil sie nicht mehr „neu genug“ für euren Algorithmus sind.
- Erfahrung darf kein Nachteil sein.
- Konstanz darf nicht bestraft werden.
- Loyalität muss sich lohnen – und nicht zur digitalen Sackgasse werden.
Sichtbarkeit ist kein Gnadenakt – sie ist die Grundlage
Sichtbarkeit ist kein „Bonus“, den ihr großzügig verteilt.
Sichtbarkeit ist die Bedingung, unter der Content überhaupt wirken kann.
- Wenn ihr sagt, ihr wollt authentische Inhalte – dann zeigt sie auch.
- Wenn ihr sagt, ihr wollt echte Stimmen – dann lasst sie auch sprechen.
- Wenn ihr sagt, ihr wollt Community – dann hört auf, sie zu zerschneiden.
Ihr wollt, dass wir Creator:innen euch vertrauen?
Dann fangt an, uns ernst zu nehmen.
Nicht als Content-Maschine.
Nicht als Gratis-Reichweiten-Lieferant.
Sondern als das, was wir sind: Menschen mit Haltung, Erfahrung und verdammt guten Inhalten.
Ich bin nicht leise – und du solltest es auch nicht sein.
Ich habe genug gesehen.
Genug geschwiegen.
Genug gekämpft, ohne zu wissen, gegen wen eigentlich.
Aber weißt du was?
Ich höre nicht auf. Ich fange gerade erst an.
Denn ich habe in den letzten Jahren gelernt:
Wenn du deine Sichtbarkeit ständig neu verdienen musst,
dann brauchst du ein System, das größer ist als der Algorithmus.
Du brauchst kein besseres Timing.
Du brauchst keine neuen Hashtags.
Du brauchst eine klare Marke, eine klare Botschaft –
und vor allem: eine langfristige Strategie, die dich unabhängig macht.
Du willst wissen, wie genau das funktioniert?
Dann ist mein Freedom Framework für dich gemacht.
Dort zeige ich dir Schritt für Schritt:
- wie du eine Marke aufbaust, die nicht von Likes abhängig ist
- wie du Vertrauen, Tiefe und Wiedererkennbarkeit entwickelst
- wie du deine Botschaft so positionierst, dass sie über Plattformgrenzen hinaus wirkt
- und wie du Sichtbarkeit mit Substanz statt Show erreichst
Weil du mehr bist als ein Algorithmus-Produkt.
Und deine Marke mehr verdient als ein Schattenplatz im Feed.
Wenn du diesen Beitrag fühlst – dann rede mit. Teile ihn. Schick ihn weiter.
Denn Sichtbarkeit beginnt nicht im Algorithmus.
Sie beginnt mit deiner Entscheidung, dich zu zeigen.
Und ich bin hier.
Laut. Sichtbar. Echt.
Für alle, die gerade das Gefühl haben, sie wären nicht mehr da.
Alles Liebe und bleib inspiriert
Deine Doreen
Weitere Quellen:
- Eslami, Motahhare et al. (Harvard, 2020): „Understanding Algorithmic Amplification and Suppression in Social Media.“
- MIT Media Lab (2021): „The Emotional Contagion Effect of Social Algorithms.“
- Algorithmic Regimes – Methods, Interactions, and Politics“, herausgegeben von Juliane Jarke, Bianca Prietl, Simon Egbert, Yana Boeva, Hendrik Heuer und Maike Arnold (Amsterdam University Press, 2024):