Wenn du dich gefragt hast, wie du eigentlich deinen eigenen Onlinekurs erstellen kannst, dann führe ich dich jetzt hinter die „Bühne“ und weihe dich in meine langjährige Erfahrung in der Seminararbeit ein.
Am Anfang steht immer die Idee.
Manchmal kommt der Impuls mir mitten in der Nacht: Ich wache nach einem intensiven Traum auf und weiß plötzlich: Da ist ein Thema, das ich unbedingt vermitteln will, weil es wichtig ist.
Vielleicht stehe ich direkt auf, erstelle eine Sprachmemo oder schreibe mir erste Ideen dazu auf. Das geht ja heutzutage super mit speziellen Apps.
Ich nutze dafür die App Diktat von Christian Neubauer. Hierbei spreche ich die Textideen einfach in die App und die KI schreibt den Text direkt mit. Wenn ich fertig bin, sende ich mir den Text dann an meine E-Mail oder über die Cloud in meine Apple Notes.
Oder ich schlafe nochmal ein, ohne etwas aufgeschrieben zu haben, allerdings mit dem Gedanken, nun besonders aufmerksam durch mein Leben zu gehen und auf Impulse zu warten.
Und diese Impulse kommen in Form von Anfragen durch Leute, die gerade aktuelle Probleme in diesem Bereich haben, oder ein oder mehrere Bücher zu dem Thema fallen mir in die Hände, oder es gibt gerade eine intensive Diskussion auf einer Social Plattform dazu, auf der ich unterwegs bin. Wenn solche Impulse und Fügungen entstehen, läuft mein inneres „Aufnahmegerät“ auf Hochtouren, und mir kommen unmittelbar auch Übungen in den Sinn, die super passen würden.
Dann sammle ich diese Ideen, verknüpfe sie mit meinem Riesenfundus an bestehendem Content und das Bild des Seminars wird immer klarer vor meinem geistigen Auge.
In diesem Beitrag gebe ich dir also jetzt den roten Faden und die besten Tipps und Tricks, um professionelle deinen eigenen Onlinekurs oder auch Seminare, Coachings oder Trainings zu gestalten.
Ziele für deinen eigenen Onlinekurs setzen
Auch bei Onlinekursen ist es so, dass sie erst mit der richtigen Zielgruppe und Zielsetzung beginnen Form anzunehmen. Erst hier wird die Planung konkreter. Mit deinen eigenen gesammelten Impulsen und Ideen, wie oben vorgeschlagen, bekommst auch du ein ganz klares Gefühl für den Zeitrahmen, und auch für den möglichen Ort, der einen solchen Onlinekurs ideal unterstützen würde.
Soll es ein kurzes Coaching über 1-2 Stunden sein, ein Tagesworkshop oder gar ein mehrtägiges Training? Wenn dir die Länge des Kurses klar ist, das hängt natürlich auch von deinem Wissen bzw. deinem Content ab, dann ist hier der Zeitpunkt genau das Ziel zu formulieren, was deine Teilnehmer am Ende dieser Weiterbildungsmaßnahme, des Coachings oder des Onlinekurses wissen werden.
Den Zweck des eigenen Onlinekurses festlegen
Mit dem Zweck des Kurses beginnt die Detailplanung. Hierzu mache ich ein erstes Rohkonzept und sammle alles an Übungen, Rollenspiele und Aktivitäten, was zum Seminarthema passt. Viele Übungen entwerfe ich neu und gehe sie immer wieder durch, bis ich zufrieden bin. Dann kommt die erste zeitliche Planung der Abfolge.
Ich stelle die Übungen mit allem, was drumherum an Spielen und Aktivitäten gemacht wird auf die Minute zusammen und schätze ab, welche Zeiten für die einzelnen Aktivitäten erforderlich sind. Wenn die Planung fertig ist, spiele ich den Onlinekurs innerlich durch, fühle mich hinein, und erlebe, wie die Teilnehmer mit den Übungen umgehen, und was eventuell an Emotionen und Prozessen ausgelöst werden könnte.
Wenn mir was Spezielles auffällt, passe ich an, und optimiere solange, bis ich zufrieden bin und das Gefühl habe: Jetzt passt alles super zusammen!
Die Beschreibung des eigenen Onlinekurses
Mit dem Wissen machst du dich dann an die Beschreibung des Coachings oder Kurses und fasst zusammenfassen, wie der Kurs heißt, was sein Ziel und Zweck ist, was die Teilnehmer am Ende des Kurses wissen, und welche neuen Kompetenzen sie haben werden.
Es dreht sich hier erstmal um eine kurze Beschreibung, wo du die die Lektionen oder Module nur anreißt. Diese kannst du dann auch für deine Landingpage nutzen und auch eine Version davon und für den jeweiligen Zahlungsanbieter, mit dem Du bei einem Vertrieb des Coachings zusammenarbeitest.
Wir arbeiten unter anderem mit dem Zahlungsanbieter Digistore24 zusammen. Hier brauchst du z.B. eine etwas ausführlichere Beschreibung für das Bestellformular + eine kurze Beschreibung für die Bezahl-Bestätigungsseite, wenn du deinen eigenen Onlinekurs über sie verkaufen willst.
Die Kursagenda für deinen eigenen Onlinekurs
Deine Kursagenda enthält Vorschläge zum Ablauf des Kurses. Sie ist spezifisch für jeden Kurs und beinhaltet u.a. folgendes:
- Alle Voraussetzungen für die Vorbereitung des Kurses.
- Wie du die Teilnehmer darüber informierst was eventuell zu tun oder zu beachten ist, bevor sie deinen Kurs besuchen. Du kannst genaue Anleitungen für jede Trainingseinheit bereitstellen. Und gerne auch einen detaillierten Ablaufplan, mit Timing und Anleitungen, u.a. wann Pausen ideal wären.
- Es kommt eben auch auf den Inhalt deines Onlinekurses an, das heißt es ist ein Unterschied, ob du ein Verkaufstrainer, Rechtsberater oder ein Yogalehrer bist.
- Du kannst zudem weitere Infos zu UpDates zu Verfügung stellen, zB. was die Kursteilnehmer tun können, wenn es zB. ein Update des Kurses gibt, weil die Inhalte ev. veraltet sein könnten. Zum Beispiel bei Rechts- und Steuerfragen, etc.
Das Herz deines Onlinekurses – Die MS-PowerPoint Folien
Die Microsoft Power Point-Folien sind das Herzstück und enthalten die Hauptinhalte deines eigenen Onlinekurses oder deines Coachings. Je nach Kursdauer enthält ein kompletter Tageskurs ungefähr zwischen 70 und 90 Folien.
Das sind dann im Schnitt für einen professionellen Onlinekurs zirka 6-11 Lektionen und ist super ok. Fürs Coaching kannst du diese Lektionen dann ebenso nutzen. Denn ein Coaching lebt gerade von den Facetten aus Gespräch, Präsentation, Übungen, Fallbeispielen und auch Rollenspielen, wenn es dir möglich ist. I love it…Es geht um Interaktivität.
Die Gestaltung deines eigenen Onlinekurses
Die Folien werden in Top-modernen MS PowerPoint – Design gestaltet und beinhalten viele attraktive und passende Fotos, Tabellen, Smart Grafiken und vieles mehr. Hier gibt es kein Richtig oder Falsch. Sondern du kannst deinen Kurs auf deine Art und Weise gestalten, wie es für dich stimmig ist.
Nun wie gehe ich hier üblicherweise vor. Mit viel Hingabe suche ich passende Texte, Grafiken, Bilder und Zitate aus, die ich auch zum Aufpeppen meiner Slides, Handouts und Übungen verwende.
Wenn alles zusammenpasst, gehe ich den gesamten Kurs nochmals durch und fühle mich in den Ablauf ein.
Als guter Trainer solltest du aber vor allem auch in der Lage sein, dich in die Bedürfnisse deiner Kunden einzufühlen und sich entsprechend vorbereiten oder anpassen können. Das wichtigste beim Inhalt ist, dass du dich sicher fühlst, deinen eigenen Onlinekurs vermitteln zu können.
Deshalb gilt auch hier wieder: „Keep it simple.“ Drücke dich auch bei der Erstellung deines Contents einfach aus. Also angemessen an das Bildungsniveau deiner Trainees oder Coachees.
Deinen eigenen Onlinekurs für die richtige Zielgruppe erstellen
Wenn du klar deine Zielgruppe für deine Kursangebote gefunden hast, mach dir bewusst, dass dein neu vermitteltes Wissen an vorhandenem Wissen anschließen sollte, damit deine Teilnehmer es verstehen können. Deshalb musst du deinen Trainings Basiswissen einbauen, damit deine Teilnehmer rasch die entsprechenden geistigen Verknüpfungen bekommen.
Da hört man dann schon mal, dass sie sagen, sie würden manches kennen. Klar, das ist auch wichtig, weil sie sonst später die Zusammenhänge in den höheren Ebenen nicht mehr verstehen würden. Die Erfahrung habe ich oft im High Level Leadership Training gemacht.
Die Herren Vorstände glaubte ich, sollten doch bestimmtes Wissen in Neurobiologie haben, doch da soll man sich mal nicht täuschen. 😉
Formuliere für jede Session ein Ziel
Wie oben schon gesagt solltest du deine Inhalte so strukturieren, dass du für jede Session ein Ziel formulierst. Damit gibst du zugleich auch die Grenzen der Inhalte an. Also dies und das lernen wir heute oder in den nächsten zwei Stunden und morgen sehen wir uns dies und jenes an. Dein Coaching oder auch eine Online Live Session hat ebenso zeitliche Vorgaben.
Teile deine Infos in verdaubare Häppchen und überfordere niemanden. Wenn Teilnehmer dabei sind, die schon mehr wissen als die Basis, kannst du Referenzen bereithalten, damit sie sich weitere Informationen zum Thema besorgen können.
Bereite Handouts für deinen Onlinekurs vor
Das gleiche gilt auch für die gestressten Teilnehmer, die nicht so schnell nachkommen. Denen kannst du Handouts anbieten, wo sie das Besprochene nochmals nachlesen können. Versuche deine Inhalte auch visuell mit Bildern, Animationen oder Videos aufzupeppen, das lockert den Kurs bzw. die Präsentation auf.
In meinen Seminaren ist es mir immer wichtig viele praktische Übungen, interaktive Inhalte, Rollenspiele oder auch Rätsel usw. einzubauen, um die Lernfortschritte zu maximieren. Gib ihnen Feedback. Jeder Teilnehmer muss wissen, ob sie es richtig machen, indem sie spezifisches und individuell zugeschnittenes Feedback erhalten.
Fasse die erlernten Inhalte zusammen
Fasse zwischendurch immer wieder die soeben erlernten Inhalte in einem übersichtlichen und strukturierten Format zusammen. Verwende offene Fragen, um das bisherige Wissen der Teilnehmer zu testen. Ein paar Beispiele dafür findest du im Download. Baue auch Demonstrationstests ein, um sicherzustellen, dass die Teilnehmer die neue Fähigkeit erlernt haben. Dies stärkt auch das Vertrauen und stärkt zugleich das Gedächtnis.
Darüber hinaus werden deine Teilnehmer ihre neue Fähigkeit eher in der realen Welt einsetzen, wenn sie zuversichtlich sind, das sie alles verstanden haben. Schließe in einem Coaching immer damit ab, dass dir die Teilnehmer bestätigen, dass die neue Fähigkeit tatsächlich auf ihre reale Welt anwenden können, und ihnen das nützt, was sie gerade gelernt haben.
Diese Anleitung ist für deinen Auftritt vor der Kamera konzipiert
Diese Anleitung entspricht der Zusammenfassung für die optimale Umsetzung deines eigenen Onlinekurses vor der Kamera.
Hierfür kopierst du die Texte, die du im PowerPoint unter den Slides in den Notizen angelegt hast in eine Word-Datei, die du dir ausdrucken kannst.
Damit kannst du dich optimal (zur freien Rede) auf den Onlinekurs vorbereiten. Oder für einen Onlinekurs sendest du diese Datei an dein iPad, um den Text dann in die Teleprompter App zu kopieren und diesen dann via Telepromter (Affiliate Link) abliest. Die Word-Gliederung entspricht der Anordnung auf MS PowerPoint Folien. Das ist das perfekte „Train-The-Trainer-Prinzip“ in der Praxis.
Dein eigener Onlinekurs profitiert von praktischen Übungen
Jeder deiner Onlinekurse sollte auch viele praktische Übungen in unterschiedlicher Länge und Komplexität enthalten. Für diese Übungen kannst du die nachfolgenden Prinzipien im Aufbau nutzen:
- Zweck der Übung
- Was wird benötigt und welche Requisiten werden ev. gebraucht
- Vorschlag zur Gruppengröße
- Zeitaufwand für jede Übung
- Was ist nach dem Ende der Übung zu besprechen
Hier kannst du dir einige Vorlagen für solche Übungen einfach kostenlos runterladen.
Fertige Word Vorlagen für strukturierte Übungen, Handouts und Checklisten zur Erstellung deiner Onlinekurse, inklusive Leitfaden Kreativität und Innovation!
Auch Übungen und Handouts brauchten Struktur und Ordnung, das werden deine Onlinekursteilnehmer zu schätzen wissen. 🙂
Wenn im jeweiligen Onlinekurs (zB. Live) vorhanden, werden diese an die Kursteilnehmer ausgegeben. Oder du bietest sie eben zum Download an.
Tipp: Vergiss nicht in den Folien/Notizen auf die entsprechenden Handouts zu verwiesen, damit deine Teilnehmer wissen, wann sie jeweils zum Einsatz kommen.
Pro Tipp: Spezielle Übungen am Anfang des Onlinekurses
Spezielle Übungen, die du zu Beginn des Kurses vorschlägst kommen besonders gut an. Sie nennen sich Eisbrecher. Achte darauf, auf diese (auch in deinen Folien) an der entsprechenden Stelle zu verweisen!
Dein eigener Onlinekurs lebt von Feedback
Zu einem guten Training und entsprechend auch zu Onlinekursen gehören Feedbacks. Online ist es schwierig sie per E-Mail und Eingescannt zurückzubekommen. Die Leute sind schlicht oft zu sehr mit sich selbst beschäftigt, dass sie dies auch tun.
Hier kannst du aber Online Tools im Nachhinein nutzen. Unter anderem kannst du Umfragen via: Surveymonkey, Jotforms (Affilate) oder MailChimp anbieten, oder auch direkt die Kommentarfunktion während des Onlinekurses auf deiner Lernplattform nutzen.
Feedback für dich als Coach
Zu jedem guten Coach oder Trainer und damit für deinen eigenen Onlinekurs gehören auch Feedback-Bögen für dich selbst.
Deshalb liefern wir z.B. zu jedem Kurs die folgenden Feedback-Bögen und Materialien für die Training Logistik:
- Formular für die Selbstreflexion des Trainers
- Feedback-Bogen für die Teilnehmer zur „Bewertung des Trainers“.
Oben kannst du dir auch diese Vorlagen kostenfrei runterladen.
Fazit
Onlinekurse zu erstellen ist nicht so schlimm wie du denkst, wenn du all diese Vorschläge beherzigst wird es ein Kinderspiel und fühlt sich an wie Malen nach Zahlen.
Doch vergiss auch nie…Menschen sind emotionale Wesen… In dem Sinne
Viel Erfolg! Alles Liebe Deine Dee
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